Uniwahl bestätigt bisherige Verhältnisse – Überraschungen im Detail

Bei der gestrigen Wahl an der Uni Freiburg gab es keine Veränderungen bei den Sitzverteilungen in AStA und Senat: Liberale Hochschulgruppe und RCDS sind weiter mit je einem Sitz vertreten, die Jusos konnten, trotz herber Verluste von knapp 10% an drei Fakultäten, mit einem Minus von insgesamt 2,6% ihre 3 Sitze halten und buf, das Fachschaftenbündnis für den u-asta, konnte mit seinen beiden Listen die komfortable Zweidrittelmehrheit von 10 Sitzen ebenfalls halten. Auch im Senat bleibt alles beim alten: 3 buf-Vertreter und ein Juso gehen in das wichtige Gremium. Die Wahlbeteiligung lag mit 16,1% leicht höher als bei vergangenen Wahlen, ist aber immernoch ein Armutszeugnis für 83,9% der Studierenden.

Im Detail jedoch gab es einige Überraschungen. So verpasste der auf Platz 1 der RCDS-Liste kandidierende Jan Philip Unger den anvisierten Einzug in den AStA um ganze 10 Stimmen. An seiner statt schaffte es die auf Platz 2 ins Rennen gestartete Eva-Maria Bauer und durchbricht damit eine gläserne Decke: Wann war zuletzt eine Frau für den RCDS im AStA? Man weiß es nicht. Überhaupt sind 3 der 4 Senatsvertreter weiblich, dem AStA gehören bei 15 Sitzen künftig 9 Frauen an. Jetzt müsste der AStA nur noch etwas zu sagen haben …

Bei den buf-Listen gab es eine ähnliche, jedoch noch faustdickere Sensation: anstelle der auf buf b Platz 1 kandidierenden designierten u-asta-Vorständin Laura Maylein erhielt überraschend Hannah Wallenfels (Platz 3) den dritten buf-Senatsplatz. Es passiert immer, daß Leute dramatisch hochgewählt werden. Beispielsweise schaffte es die auf buf a kandidierende Medizinstudentin Janine Günther von Platz 12 aus in den AStA. Ein erster Platz auf einer buf-Liste war aber in der Vergangenheit immer ein sicheres Senatsticket.

So konnte man bei aller Planung mal wieder eines lernen: Am Ende macht der Wähler einfach was er will.

Übrigens: Stimmenkönig wurde der Senats- und u-asta-Vorstandskandidat Lennart Lein (buf a Platz 1), der allein mehr Stimmen bekam als die gesamte Liberale Hochschulgruppe.

Update: Juso-Verluste korrigiert und RCDS-Absatz um Frauenanteil ergänzt. Und noch ein Link: Die Gesamtergebnisse mit Grafiken und allen Fakultätsräten gibts beim u-asta.