Keine Diskussion?

Studiengebühren werden nicht mehr diskutiert sondern bezahlt.

Mit diesem ebenso absurden wie für viele Betroffene sicherlich verletzenden Satz hat sich die dafür verantwortliche Stabsstelle für Kommunikation und Presse der Uni Freiburg in ihrem heutigen Newsletter mal wieder einigermaßen selbst ins Knie geschossen. Unter den Studierenden, sei es im AK Studiengebühren, bei der Studierendenvertretung überhaupt und sicherlich auch sonst vielerorts in der Studierendenschaft wird schließlich jeden Tag viel über Studiengebühren diskutiert: Verwendung, Verschwendung, Befreiung, Abschaffung und viele andere Themen mehr. Das Rektorat, so scheint es, möchte lieber Zahlungen ohne Diskussion.

Zudem ist es mittlerweile quasi amtlich: Studiengebühren schrecken ab, und zwar von der Aufnahme eines Studiums. Zu diesem Ergebnis kommt nun auch eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Im Vergleich zu 2003 gab es im Jahr 2007 zwar 63.000 Personen mit Studienberechtigung mehr, aber 19.000 Neueinschreibungen weniger. Zumindest für jene, die durch die Gebühren von der Aufnahme eines Studiums abgeschreckt wurden (insbesondere junge Frauen und Personen aus sog. bildungsfernen Schichten), muss der umstrittene Satz anders lauten:

Studiengebühren werden nicht bezahlt, aber diskutiert.