Natürlich geht es um die Millionen …

Eines der heutigen Themen – Netzbezogen DAS Thema – war die Übernahme des StudiVZ durch die Holtzbrinck-Gruppe. Nun ist es also endlich raus. Knapp über 100 Millionen Euro hat der Verlag für das Portal samt Nutzerdaten auf den Tisch gelegt, was zwischen 100 und 200 Euro pro Nutzerprofil entspricht – je nachdem wieviele Nutzer man hinter den etwas mehr als 1 Million Profilen sehen will. Das Gründerteam bleibt laut StudiVZ weiter aktiv beteiligt und auch beim Schutz der Daten und der reinen Werbefinanzierung soll es bleiben.
Toll, aber was genau ist jetzt die Nachricht? Man hört überraschte Stimmen, die mit einem Verkauf nicht gerechnet haben. Also bitte. Natürlich geht es um die Nutzerdaten, äh, um die Nutzer, um die Millionen Nutzer, um die Millionen. Über Betrag und Zeitpunkt kann man allerdings kurz nachdenken.
100 Millionen Euro für bestenfalls eine Million genauester Konsumentenprofile? Angesichts des Milliardenbetrags den Google für den Datenmüllhaufen YouTube gezahlt hat mutet der StudiVZ-Deal wie ein Schnäppchen an. Ist es auch, wenn es weiter ein Erfolg bleibt und die Werbemillionen fröhlich sprudeln. Sollte jedoch das Gegenteil eintreten und die in kleinen Teilen der Community allmählich sich ausbreitende Langeweilewelle zu einem Abmeldetsunami mutieren (neue Datenschutz- oder sonstige Skandale werden die neuen Hausherren schon aus Eigeninteresse zu verhindern wissen) so würde der scheinbar frühe Verkaufszeitpunkt sich als goldrichtige Entscheidung entpuppen – für die Verkäufer. Es spricht allerdings einiges dafür, daß die an allen Hochschulen des Landes etablierte StudiVZ-Sucht und vor allem stetig wiederkehrende Anmeldewellen zu Semester- (lies: Studien-) beginn eine zumindest konstante Zahl aktiver und echter Nutzerprofile im hohen sechsstelligen Bereich garantieren werden.
Den Hunderter für mein Profil hätte ich trotzdem gern…