Uniwahl #Freiburg: Liberale HSG bei Plagiat erwischt!

Falls es jemandem nicht aufgefallen ist: Es ist wieder Uniwahl. Darum auch die vielen bunten Plakate. Es geht – in aller Kürze – darum, zum wahrscheinlich letzten mal (weil Grün-Rot in Stuttgart grad mächtig am Geschichte schreiben ist) eine unabhängige Studierendenvertretung als Ersatz für die in Baden-Württemberg seit 1977 verbotene Verfasste Studierendenschaft zu ermöglichen. Es ist also ein System- und kein Richtungswahlkampf.

Das hält – wie jedes Jahr – die Hochschulgruppen der Parteien nicht vom Versuch ab, das zwingend notwendige u-Modell mit der Illusion zu torpedieren, man könne über Inhalte abstimmen. Zu diesen hochschul- oder allgemeinpolitischen Punkten darf sich der asta, der gewählt wird, meist gar nicht äußern.

Wahrscheinlich wären auch die Forderungen zur Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltungen davon betroffen, die die sog. „Liberale Hochschulgruppe“ (LHG – nicht zu verwechseln mit dem Landeshochschulgesetz) erhebt. Das Problem liegt jedoch woanders: Womöglich handelt es sich um fremde, jedenfalls aber nicht gänzlich eigene Federn!

Dieser Vorwurf wird derzeit auf der Facebook-Wahlkampfseite der LHG erhoben. Und tatsächlich:

Bei der unabhängigen Studierendenvertretung findet sich ein in weiten Teilen wortgleiches oder gar noch ausführlicheres Dokument. Eine Quellen- oder Autorenangabe fehlt dabei völlig – dabei entstammt die Kopiervorlage (an dem immerhin u.a. Simon Hartmann, dieser Tage LHG-Kandidat auf dem aussichtslosen Platz 5, aber eben auch der damalige Vorstand des u-asta, David Koch, mitgeschrieben hatten) offensichtlich einem u-asta-Arbeitskreis!

Da hat sich die Hochschul-Kaderschmiede der FDP wohl an Parteifreundin Silvana Koch-Mehrin orientiert, die es ja mit korrekten Quellenangaben auch nicht immer so genau genommen haben soll…

Im Gegensatz zu dieser erdreistet sich die LHG jedoch, von „unsere[m] Thesenpapier“ zu sprechen und der Studierendenvertretung gar Verzug vorzuwerfen, indem sie frech behauptet, die Abschaffung der Anwesenheitspflicht werde „inzwischen auch“ von dieser gefordert.

Der Schwindel flog jedoch auf. Ein Facebookkommentar zeigt, daß es um mehr als die erwähnte Kopiervorlage geht: „Das Thema selbst und die vorbereitende Auseinandersetzung ist dabei schon wesentlich älter“. Und auch David Koch meldet sich zu Wort:

Ich halte es hingegen für unangemessen, dass ihr euch jetzt mit einem Thesenpapier präsentiert, welches das Papier von Simon und mir mit ein paar Wortänderungen ist. Ihr macht Wahlkampf mit einem Plagiat!

So sieht’s wohl aus.