RCDS-Vorsitzender säuft nicht mit Schwulen.

Hat er gesagt, sagt das SchwuLesBi-Referat. Jedenfalls schreibt das der u-Bote, die Studierendenzeitung an der Uni Freiburg, in seiner heute erscheinenden Ausgabe (gedruckt überall in der Uni, online nur als komplettes pdf später auf u-asta.de zu finden). Genauer:

In einem offenen Brief unter dem Titel „Rettet den RCDS!“ erhebt das SchwuLesBi-Referat Diskriminierungsvorwürfe gegen den Freiburger RCDS-Vorsitzenden, Daniel Bierbrauer, der zugleich im AStA sitzt. Der Stand des RCDS befand sich beim diesjährigen Markt der Möglichkeiten, einer jährlichen Art Messe zu Semesterbeginn, bei der sich Studierendengruppen den Erstsemestern präsentieren, schräg gegenüber von dem des u-asta, der Freiburger Studierendenvertretung, an dem u.a. auch besagtes Referat zugegen war. Soweit die Ausgangslage. Was dann geschah (und was von mehreren Seiten bestätigt wird) schildert das Referat wie folgt:

Tatsächlich aber kam im Verlauf der Veranstaltung der Vorsitzende des RCDS an der Universität Freiburg zum Stand des SchwuLesBi-Referats, um mit kindlich gespieltem Ernst unter anderem zu erzählen, er sei schwul, aber noch ungeoutet und leide unter Diskriminierung. Zudem habe er Angst vor den Reaktionen, insbesondere auch seiner Corps-Brüder, und wolle lieber nicht zur vom Referat veranstalteten Pink Party kommen, weil er zwar sehr gut saufen könne, aber nicht mit Schwulen saufen wolle.

Natürlich habe ich den RCDS-Vorsitzenden um eine Stellungnahme gebeten, jedoch seit zwei Tagen keine Antwort erhalten, und so steht nichteinmal Aussage gegen Aussage sondern die Vorwürfe im Raum.

Ich kann nicht nachempfinden, wie sich solch ein Verhalten für homosexuelle Studierende anfühlt, die besonders während ihrer Schulzeit, aber auch noch an der Universität soziale Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren, habe aber allerhöchsten Respekt vor deren Reaktion. Sie nämlich fordern die Konservativen an der Uni auf, den RCDS zu retten indem sie ihm einen neuen Vorstand wählen. Ob der derzeitige Vorsitzende dafür den Weg freimachen wird, kann ich indes nicht sagen, denn auch auf meine Frage, ob er nun zurücktreten werde, kam bekanntlich keine Antwort.