Mal wieder: Exzellent.

So hieß das offene und mit Internetzugang ausgestattete WLAN, welches ich heute im Kollegiengebäude 1 vorfand, als ich vor einem Seminar ins WLAN der Uni wollte. Solche Dinge kommen zwar gelegentlich vor, so daß man sich schon nicht weiter darüber wundert, aber der Gedanke blieb. Exzellent. Was ist denn heute nur? Doch nicht etwa …? Doch, tatsächlich! Es ist wieder Exzellenzinitiative.
Diese muß wohl auch den vor nicht allzu langer Zeit für 1,3 Millionen Euro renovierten Hörsaal 1098 heimgesucht und inspiziert haben. Wie ich darauf komme? Nun, am Dienstag fand dort eine Podiumsdiskussion statt, bei der mal wieder einigen Leuten der Schweiß auf die Stirn trat. Nicht etwa angesichts brenzliger Argumentation sondern infolge des nahezu unerträglichen Raumklimas, denn die Klimatisierung hatte noch niemand in funktionsbereitem Zustand erlebt. Am gestrigen Nachmittag wich ein für 1098 gebuchter Kurs kurzerhand in einen anderen Raum aus. Es war dort einfach zu heiß. Heute jedoch war ja Exzellenzinitiative, und was berichtete man mir aus einer Vorlesung im 1098? Alle haben gefroren. Und zwar bitterlich. So schnell kann’s also gehen, wenn es um die Exzellenzinitiative geht und nicht blos um diese Studenten, die da auch nebenbei die Uni benutzen.
In dieses Bild passte auch, was ich später in der KG4-Bibliothek sah. Dort wurde die zu wesentlichen Teilen grauhaarige Exzellenzinspektionskommission durch die Buchregalreihen geführt. Hierbei zeigte sich, daß die Uni beim Thema Exzellenzinitiative nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überläßt. Ich habe nicht die ganze Führung beobachten können, aber mir wurde berichtet, daß die Route durch die Bibliothek so exzellent geplant war, daß sie genau mit den Stellen übereinstimmte, an denen der allgemein schon ziemlich abgewetzte Teppichboden erst kürzlich erneuert wurde.
Damit steht fest: Die Uni Freiburg ist wenigstens beim Vortäuschen von Exzellenz auf den vorderen Plätzen zu finden. Bleibt nur zu hoffen, daß niemand gedopt war …